Der Podcast aus dem Hamburger Hafen mit David M. Neumann
Shownotes
Kaffeeliebhaber aufgepasst! In der aktuellen Folge von „Hubis Hafenschnack“ ist Hubi beim weltweit größten Kaffeehändler vor Ort: der Neumann Kaffee Gruppe, die ihren Hauptsitz in der Hamburger HafenCity hat. Hier schnackt er mit David M. Neumann, der das Unternehmen in dritter Generation leitet. Neben der Firmenhistorie, die vor mehr als 100 Jahren begann, sprechen die beiden über die globale Bedeutung des Kaffeehandels und welchen Stellenwert der Hamburger Hafen dafür heute noch innehat. Außerdem erfährt Hubi, zu welchen Tageszeiten David M. Neumann gerne eine Tasse Kaffee genießt und wie er über die verschiedenen Zubereitungsformen des Lieblingsheißgetränks der Deutschen denkt.
„Hubis Hafenschnack“ ist eine Kooperation der Gute Leude Fabrik mit der Szene Hamburg, dem Hamburg Guide und ahoy radio. Neue Folgen erscheinen jeden zweiten Freitag.
Transkript anzeigen
00:00:01: Das Herz von Hamburg, das ist der Hafen.
00:00:04: Mit all den Menschen, die dort arbeiten, leben und leben.
00:00:07: Sie erzählen mir alle zwei Wochen Geschichten von der Waterkant.
00:00:11: Mein Name ist Hubert Neubacher, aber alle nennen mich Hubi.
00:00:15: Ich bin der Chef von Parkassen Meier und das hier ist
00:00:18: Hubis
00:00:18: Hafenschnack.
00:00:24: Moin liebe Hafenschnack-Freunde, hier ist euer Hubi und ich melde mich diesmal hoch oben über der Hafencity mit einem traumhaften Blick, den ich euch hoffentlich zeigen kann auf einem Foto.
00:00:36: und darf mit David M. Neumann sprechen, Geschäftsführer, Gesellschafter in dritter Generation, muss ich auch noch erwähnen, bei der Neumann-Kaffeegruppe.
00:00:46: Moin, Herr
00:00:46: Neumann.
00:00:46: Guten
00:00:47: Morgen, moin.
00:00:48: Ich freue mich sehr, dass Sie hier sein dürfen und Sie uns empfangen haben.
00:00:53: Und das Thema ist natürlich völlig klar, Kaffee, davon leben Sie.
00:00:59: Und Sie sind tatsächlich mit dem Unternehmen der weltweite größte Kaffeehändler, ist das so?
00:01:05: Das ist wohl richtig, denke ich mal.
00:01:07: Nach Volumen gemessen ist das sicher richtig.
00:01:09: Seit vielen Jahren sind wir das.
00:01:11: Freuen uns darüber, sind stolz drauf.
00:01:14: Was passiert ist, ist es immer weniger daraus in Deutschland oder nach Deutschland.
00:01:19: Dadurch, dass wir anderswo auf der Welt gewachsen sind in anderen Konsumen.
00:01:26: Ist vielleicht eine dumme Frage, aber mit welchem Getränk beginnen Sie einen Tag?
00:01:31: Ist doch sicher Kaffee.
00:01:35: Ich glaube, ja.
00:01:37: Ich nehme auch noch so ein Vitamin-Präparat, da sie ein Wasser auflösen muss.
00:01:40: Aber als seriöse, gestränkt selbstverständlich Kaffee.
00:01:44: Originaler ist vielleicht oder bemerkenswert, dass ich meistens den Tag auch mit Kaffee ende.
00:01:50: Da hören ja viele Leute mittags auf.
00:01:53: Weil sie dann alle meinen, sie können nicht mehr schlafen.
00:01:55: Weil sie meinen, sie können nicht mehr schlafen.
00:01:56: Da sagt die Wissenschaft was anderes und ich kann dann sagen, ich schlafe ganz gut.
00:02:00: Und gerne noch ein Doppelnispreis so vorm
00:02:02: Schlafen.
00:02:03: kann ich nach jedem Essen auch empfehlen.
00:02:07: Auch nur, weil es mich interessiert, ist es dann der Vollautomat, ist es Filter oder Kapseln?
00:02:11: Was ist so der Kaffee, wo Sie sagen,
00:02:13: dass ...?
00:02:14: Alles prima zu probieren, alles mal durchprobieren.
00:02:17: Ist wie mit Weinen, da hat man wahrscheinlich auch sein Lieblingswein irgendwann, aber das sollte an den nicht davon abhalten, auch mal was anderes zu probieren.
00:02:24: Vielleicht bringt ja auch mal einer was mit, oder man ist woanders, oder beim Spanien gibt es einen spanischen Wein
00:02:29: und so weiter und so fort.
00:02:31: Trinken an sich alles, was Kaffee ist.
00:02:33: Super.
00:02:34: So, und wir haben es gesagt, sie sind der größte Händler weltweit.
00:02:38: Aber die wenigsten kennen jetzt den Namen Neumann in Bezug auf Kaffee.
00:02:43: Ich würde jetzt mal sagen, Chibo, Jakobs, Milita und Co.
00:02:46: Die kennt man so.
00:02:48: In Hamburg und nicht nur hier kennt man mittlerweile viele kleine Röster rein, die ganz spannend sind, wie ich finde so.
00:02:56: Wem beliefern Sie denn so?
00:02:57: Wenn man Neumann jetzt nicht kennt, ist es ja B to B, ne?
00:02:59: Es ist B to B, und deshalb kennt man uns auch nicht.
00:03:03: Dazu gehört auch, dass wir das ... so sehr gut finden an sich und angenehm und ruhig.
00:03:08: Wir haben aber keinen, da wir nicht an die Konsumenten verkaufen und damit keine Marken oder so haben.
00:03:14: Wir beliefern die Leute, die sie gerade erwähnen.
00:03:18: Und davon gibt es alleine in Hamburg zwischen groß und sehr überschaubar, gibt es an die Hundertdreißig Firmen, die sie mit Kaffee rösten beschäftigen.
00:03:26: Das
00:03:26: sind unsere Kunden.
00:03:27: An sich sind unsere Kunden die Kaffee-Röster dieser Welt.
00:03:31: Und davon haben wir ungefähr sieben Tausend Kunden weltweit.
00:03:34: Und wie viele davon in Hamburg sind, weiß ich gar nicht.
00:03:37: Aber die größeren gehören sicher dazu.
00:03:40: Also bei den größeren weiß ich's, den Hamburger Firmen und auch den Bremer Firmen, also Umland.
00:03:45: Und es gibt aber auch eine Menge kleinere an, die wir zum Teil direkt verkaufen hier.
00:03:49: Okay, wunderbar.
00:03:51: So, jetzt sind Sie weltweit tätig mit dem Unternehmen.
00:03:55: Ich glaub, über dreitausend Mitarbeitende insgesamt.
00:03:59: In wie vielen Ländern sind Sie?
00:04:01: Ich glaube, ich bin mir aber nicht ganz sicher.
00:04:06: Ich glaube, wir sind im Wiesnlichen sind wir in allen großen Produktionsländern, die sind im globalen Süden und in fast allen Konsumländern.
00:04:16: Wir sagen immer, wir haben Zugang zu ... ... ninety-fünf Prozent der Weltproduktion und an die hundert Prozent des Weltkonsums.
00:04:24: in dem wir vor Ort aktiv sind.
00:04:26: Das heißt, wir bearbeiten nicht Asien aus Deutschland heraus.
00:04:30: Wir bearbeiten nicht die USA aus Deutschland heraus und auch nicht Brasilien oder Vietnam als Produzent.
00:04:35: Sondern das machen wir vor Ort.
00:04:37: Darum die vielen Länder.
00:04:38: Okay.
00:04:40: Das heißt, Sie haben ein unglaublich internes großes Netzwerk.
00:04:46: Das stelle ich mir enorm spannend vor.
00:04:49: Und sind Sie in dritter Generation tätig?
00:04:53: Das heißt, Kaffee hat immer eine Rolle in ihrer Familie gespielt und für sie persönlich auch.
00:04:57: War das von vornherein gesetzt, dass sie sagen, oder gab es einen anderen Traum?
00:05:00: Nein, das war ja
00:05:01: auch nicht gesetzt.
00:05:01: Es gibt ja auch nicht nur die väterliche Familie auf der Welt, sondern auch die Mütterliche.
00:05:06: Mein Urgroßvater war Kaufmann, wie man damals Kaufmann war, im Laden in Breslau, in Polen.
00:05:13: Und ist irgendwann nach Deutschland gekommen und hat sich überlegt oder in Hamburg gekommen.
00:05:19: Und ist hier den Kaffeehandel als Agent eingestiegen.
00:05:23: Und das hat sich so weit entwickelt.
00:05:24: Und mein Großvater, der hier drüben am Sankt-OK saß, viele vier Jahre, Jahrzehnte, kann man sagen, der hat vor knapp hundert Jahren, nein, sogar gut hundert Jahre Entschuldigung, hat er angefangen Kaffee zu handeln hier in Hamburg.
00:05:40: Damals war Bremen, Hauptstandort des Kaffeehandels für Deutschland, London und Paris.
00:05:45: Und Genoa war's vor Europa.
00:05:48: Und es hat sich hier aber sehr stark entwickelt.
00:05:50: Wegen des Hafens, wegen des Umfelds, weil sie auch Rostfirmen entwickelt haben.
00:05:54: Man konnte sozusagen zu Fuß zum Kunden noch mal gehen.
00:05:57: So hat sich das über mehrere Generationen entwickelt.
00:06:00: Mein Vater hatte die Möglichkeit, die Jamoga-Rotfoss-Gruppe, die damals zu kaufen, Ende der Achtziger.
00:06:07: Das war eine viel größere Firma als unsere Familienfirma und dadurch hat sich diese Norma-Gruppe ergeben.
00:06:13: Gewachsen sind wir seitdem im Wesel, im Ausland, überall, wo es Kaffee gibt oder wo Kaffee getrunken wird.
00:06:19: Und bei mir war es überhaupt nicht gesetzt.
00:06:22: Ich bin backengeblieben.
00:06:23: Ich hab Jura studiert.
00:06:24: Ich wollte an sich Journalist werden.
00:06:26: Meine Mutter war Journalistin.
00:06:28: Das hab ich mir so einfach vorgestellt, glaub ich.
00:06:30: Und dann hat mein Vater irgendwann zu mir gesagt, komm mal ein Jahr in eine der Firmen, Damit du, wenn du dann nein sagst, mir wenigstens einen ordentlichen Grund geben kannst.
00:06:40: Und das ist jetzt tatsächlich fast vor rund dreißig Jahre hier.
00:06:46: Also richtig backengeblieben, glaube ich.
00:06:48: Also, es gab keine ... Ich war lange Zeit nicht hier vor den vor rund dreißig Jahren, weil ich zwanzig Jahre im Ausland und übersehe.
00:06:54: Aber jetzt auch seit zwei Tausend vier wieder hier in Hamburg.
00:06:59: Auch schon über zwanzig Jahre.
00:07:00: Und auch seitdem hier ... Vorsitzender, oder Geschäftsführer
00:07:05: und alle Dinge.
00:07:06: Aber das ist ja großartig.
00:07:07: Wir hatten im Vorgespräch ja ganz kurz angesetzt.
00:07:09: Das ist mein Weg.
00:07:11: Es gibt so Bereiche in der Freien Hansestadt Hamburg, die sind so urhamburgisch.
00:07:16: Und das würde man bei Barkassenbetrieben ja auch immer mal sagen.
00:07:20: Ich sage immer, ich bin die vierte Generation bei Barkassenmeier, aber nicht verwandt.
00:07:23: Und aus Österreicher hatten wir ja auch schon natürlich gar nicht gesetzt.
00:07:28: Und jetzt verbindet man die Stadt Hamburg ja wirklich auch durch die Speicherstadt mit Kaffee, Tee, Gewürzen seit jeher.
00:07:36: Das ist ja etwas, wodurch Hamburg auch mal reich geworden ist.
00:07:39: Und es gibt einen Hafenkonzert auf neunzig, drei vor Kurzem gesendet, zehn Jahre Speicherstadt.
00:07:46: Da ging es so durch auch ein bisschen darum, dass der Reichtum der Stadt aus diesen Bereichen kommt.
00:07:51: Also auch aus der Konditionalzeit natürlich.
00:07:53: Da will ich in die Vergangenheit gar nicht gehen, aber wie Sind Sie heute aufgestellt?
00:07:58: in Sachen weltweit Kaffee produzieren, in Sachen Fair und Umgang mit den Kollegen mitarbeiten und so weiter?
00:08:05: Sie haben da ja einen eigenen Kodex und so.
00:08:08: Na ja, man muss und man möchte auch gewissen Grundbedürfnissen und Erfordernissen auch jenseits der Rechtslage entsprechen.
00:08:18: Und wir sind Trader.
00:08:20: Das gibt es in Deutschland inzwischen relativ wenig.
00:08:24: Wir Deutsche assoziieren mit dem Wort Handel, im Weselien Einzelhandel.
00:08:28: Es ist einfach so.
00:08:29: Aber den richtigen Commodity- oder Genussmittel-Trader gibt es sich kaum noch in Deutschland.
00:08:36: Und auch in Hamburg nicht.
00:08:37: Und auch in den Städten, in denen es das in Deutschland gab.
00:08:40: Das waren im Weselien die Norddeutschen Hanselstädte.
00:08:43: In Lübeck kann man sich das auch angucken, wo es alles gab, gibt es alles nicht mehr.
00:08:47: Das hat sich konzentriert, das hat sich verliegt, verlagert zum Teil in andere Länder, in vielleicht attraktivere Länder auch für so ein Geschäft zum Feld.
00:08:56: Und bei uns ist es einfach so, wir haben dadurch, dass wir Händler sind oder Trader, ist zwei Drittel unserer Fixkosten sind am Ende Personal.
00:09:07: Mitarbeiter, Mitarbeiter, Entwicklung, Mitarbeiter.
00:09:11: Das ist ... andere sagen das gern, bei uns ist das so, das ist unser Kapital.
00:09:16: Das heißt, dass wir hingehen und pflegen.
00:09:18: Wir müssen überall, wo wir sind.
00:09:20: Und das sind, wie gesagt, dreizig Länder müssen wir natürlich.
00:09:24: den Mindestkodex jeweils erfüllen und versuchen aber stark darüber hinaus zu gehen, weil wir einfach ein konkurrenzfähiger, vernünftiger, guter Arbeitgeber sein wollen.
00:09:34: Und weil wir als Leitung und Gesellschaft auch gut schlafen wollen abends und machen da an sich, wie ich finde, eine ganze Menge.
00:09:42: Das ist in manchen Ländern herausfordernder als anderswo.
00:09:45: Okay,
00:09:46: ja.
00:09:47: Es ist nicht alles die EU.
00:09:49: Ja.
00:09:49: Verstehe ich auch, definitiv.
00:09:51: Und ich habe auch gesehen, ich darf ja seit kurzem auch, seit nicht mal einem Jahr, bin ich Mitglied bei den ehrbaren Kaufleuten in Hamburg.
00:09:58: Und da sind Sie ja auch dabei, glaube ich, und so.
00:10:01: Und da gibt es ja auch so Leitprinzip, dass man verantwortungsbewusstes Verhalten und gelebte Werte wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Integrität als Grundlage setzt im Geschäft.
00:10:12: Und ich kann mir gut vorstellen, und so geht es auch nach Humboldtschafter vor, dass das in den jeweiligen Ländern auch so betrieben wird.
00:10:19: Worauf ich eigentlich hinaus will, ist eher die Frage auch weltweit unterwegs zu sein, Unternehmen zu haben, die unterschiedlichsten Menschen in seiner Firma, in seinem Unternehmen zu haben.
00:10:29: Das birgt ja auch viel Potenzial.
00:10:32: Also wie sehr profitiert die Neumann-Kaffeegruppe davon, dass man so viel Diversität hat und so viel Potenzial nutzen kann an Menschen, die Ja, auch was einbringen in die Firma.
00:10:44: Also ich find's grandios, persönlich.
00:10:47: Weil alles andere ist dann irgendwie eintönig und langweilig.
00:10:50: Und alleine hier in Hamburg haben wir ungefähr ... ... zweihundertfünfzig Paar mehr Mitarbeiter.
00:10:55: Also wir haben nicht die meisten Mitarbeiter weltweit in Hamburg.
00:11:00: Aber hier haben wir letztes Jahr mal gezählt, so anders wird es inzwischen nicht sein.
00:11:03: Hier am Ort haben wir also, neunzehn Nationen arbeiten.
00:11:06: Die Amtssprache ist, wenn ich in die Cafeteria gehe, ist mehr Englisch als Deutsch inzwischen.
00:11:13: Ich find das toll.
00:11:14: So, ich find das super.
00:11:15: Und das macht uns, glaub ich, aus, die Diversität.
00:11:20: Ich finde, dass viel mehr Chance und Möglichkeit und ansprechend als irgendwie Risiko oder negativ.
00:11:29: Und wir sehen bei so einer Anzahl an Leuten, auch an verschiedensten Kontinenten und Ländern, gibt immer mal wieder Probleme, aber nie deshalb.
00:11:37: Okay.
00:11:38: Niedeshalb, sehr, sehr selten.
00:11:41: Und das, was man heute interkulturelle Kompetenz nennt, oder so, das ist bei uns eine absolute Grundlage, überhaupt mit uns arbeiten zu können.
00:11:48: Weil Sie, wenn Sie nicht bereit sind, da mindestens offenen Auges ranzugehen, dann haben Sie bei uns nichts Verloren an schlechten
00:11:55: Ergreifen.
00:11:56: Find ich wunderbar, genau so.
00:11:59: Jetzt beschäftigt sich die Unternehmen nicht nur mit Import und Export von Kaffee.
00:12:03: Was darüber hinaus macht die Holding oder die Gruppe aus?
00:12:08: Was machen Sie alles noch?
00:12:10: Ich glaube, dass wir uns mit totalem Tunnelblick auf Kaffee spezialisiert haben.
00:12:15: Wir sind unter den größeren ... Kaffee ist eine Commodity.
00:12:20: Wir sind unter den größeren Commodity-Händlern.
00:12:22: Wir sind die einzigen, fast weltweit, die nur in einer ...
00:12:29: Sie haben auch auf der Homepage ein Produkt ein Ziel.
00:12:32: Es geht rein um Kaffee.
00:12:36: Wir müssen diversifizieren innerhalb des Cafés.
00:12:45: Das ist ein großer Unterschied.
00:12:48: Es ist ein großer Unterschied, dass wir privat gehalten und geführt werden.
00:12:52: Man kann sozusagen die Eigentümer ansprechen, die sind da, die sind operativ tätig oder da.
00:12:59: Das macht auch einen Unterschied.
00:13:01: Es gibt sozusagen Gesicht zum Namen, aber eben vor allem, glaube ich, diese Dienstleistungsgedrungenheit.
00:13:08: Oder das ist kein Deutsch.
00:13:10: Aber wir wollen, deshalb sind wir in so vielen Ländern, wir können das heute dank Internet und so, wahrscheinlich auch alles, aus der Schweiz machen.
00:13:19: Aber wir sind überzeugt davon, dass wir tatsächlich ein besseres Geschäft haben und bessere Partnerschaften, wenn wir vor Ort sind.
00:13:27: Und dadurch kommt auch diese Struktur, die ziemlich einzigartig ist, dass wir überall dort sitzen, wo Kaffee eben auch gehandelt
00:13:33: wird.
00:13:34: Sind Sie selber viel unterwegs auf der Welt?
00:13:36: Ich war früher mehr unterwegs auf der Welt, als es noch Spaß gemacht hat, unterwegs auf der Welt zu sein.
00:13:42: Heute habe ich das Privileg, dass ich darf aber nicht muss und feststellt, das Reisen selber macht weniger Spaß als früher.
00:13:51: Vielleicht hab ich auch schon zu viel hinter mir, aber ich mach heute deutlich weniger.
00:13:55: Okay.
00:13:58: Was mir auch noch aufgefallen ist, Sie haben auch drei eigene Plantagen oder Farmen.
00:14:04: Also eine in Mexiko, Brasilien, Uganda.
00:14:07: Warum ist das wichtig fürs Unternehmen?
00:14:10: Das ist
00:14:11: nicht wichtig fürs Handelzulogen.
00:14:12: Ja.
00:14:13: Da spielt nicht die geringste Rolle.
00:14:15: Das, was wir da produzieren, ist weit unter einem Prozent von dem, was wir handeln.
00:14:20: Von daher, da zum Thema Sicherheit oder Riskmanagement spielt das gar keine Rolle.
00:14:26: Es spielt eine Rolle, glaub ich, für Know-how.
00:14:29: Es spielt eine Rolle für wir lernen davon.
00:14:32: Es spielt eine Rolle für Aus- und Fortbildung.
00:14:34: Es spielt sicher auch eine Rolle für Kunden einbringen und mehr als ... mehr als es tut für sozusagen die wirtschaftliche Bottom Line, weil das produzieren ist ein schwieriges Geschäft.
00:14:47: Landwirtschaft ist ein schwieriges Geschäft.
00:14:49: Wir sind im Handel gewohnt, sehr kurzfristig zu arbeiten.
00:14:52: Landwirtschaft muss man langfristig betreiben.
00:14:55: Egal wo, ob das subtropisch ist wie im Kaffee oder hier in Schleswig-Holstein, ist völlig egal.
00:15:01: Da kommen Sie mit einem neunzig Tage Blick nicht viel weiter.
00:15:04: Es ist kompliziert, ist antwochsvoll.
00:15:07: Es macht aber auch Freude und wir lernen eine ganze
00:15:09: Menge dadurch.
00:15:10: Dadurch hat das was mit der Genetik der Firma
00:15:14: auch.
00:15:15: Wie man so schön sagt, man lernt von der Basis oder von der Pieke auf, dann weiß man natürlich, welche Probleme auch entstehen können, wenn man so eine Farbe betreibt.
00:15:24: So, jetzt ist natürlich der Hamburger Hafen ein wichtiger Punkt in dem Bereich oder Hafen an sich.
00:15:29: Das heißt, der Kaffee wird über die Weltmeere transportiert.
00:15:32: Wie wichtig ist der Hamburger Hafen für ihren Bereich?
00:15:36: Sie haben gesagt, das meiste ist gar nicht mehr in Deutschland.
00:15:40: Also Hamburg ist nach wie vor Europas größter Kaffee-Rumschlafshafen.
00:15:46: Wie hat sich natürlich total verändert von hier drüben auf den Böden in der alten Speicherstadt mit der Hive?
00:15:51: Das hab ich noch in Schulferien gemacht früher.
00:15:54: Mit der Hive hoch, mit der Hive runter.
00:15:56: Blitzgefährlich und langsam und dafür also kalt und schwierig.
00:16:00: Heute in Containern, in Silos, in großen Anlagen.
00:16:03: Also Hamburg bleibt größter Umschlagplatz für Kaffee in Europa, größer als Rotterdam und auch Amsterdam und London.
00:16:12: Davon machen wir ungefähr die Hälfte.
00:16:14: Okay.
00:16:15: Wir rechnen ja einen Sack, einen Kaffee rechnen wir einen Sack, auch an den Börsen.
00:16:19: Also ungefähr zwölf Millionen Sack, das ist mehr als ein Viertel vom europäischen Gesamtverbrauch gehen über den Hamburger Hafen.
00:16:29: Davon wird irre viel wieder re-exportiert, also nach Osteuropa, nach Skandinavien, aber angelandet hier.
00:16:37: Und davon machen wir, wie gesagt, ungefähr die Hälfte.
00:16:40: Und wir machen das aber als separates Geschäft vom Handel getrennt.
00:16:45: Okay.
00:16:46: Also, das ist abends längst.
00:16:48: Wir haben, sagen wir mal, bekannte Hamburger und auch europäische Firmen da als Kunden und machen da die Logistik.
00:16:57: Das entspricht ungefähr der Hälfte unseres Gesamtvolumens, aber das ist so Umschlag, nicht Handel.
00:17:03: Von daher, Hamburger Hafen ist wichtig.
00:17:05: Es wird mal mehr, mal weniger dafür getan, dass er wichtig bleibt für Kaffee.
00:17:10: Aber das ist ja mit vielen Sachen in Deutschland im Augenblick.
00:17:13: Aber wir freuen uns sehr, wenn es weiterhin ermöglicht wird, dass der Hammerhafen wichtig bleibt für Umschlag aller möglichen Waren.
00:17:22: Weil es auch schöner ist, als Handelshaus in der Nähe der Ware zu sein und eben nicht im Fichtenwald in der Schweiz irgendwo.
00:17:29: Grundsätzlich wichtig für die ganze Stadt, auch für unseren Tourismusbereich.
00:17:33: Herr Neumann, letzte Frage.
00:17:35: Ich erinnere mich persönlich, weil ich aus Österreich komme, dass ich vor vielen Jahren dachte, das Wiener Café-Haus und es gibt zu wenige.
00:17:43: Jetzt gibt es ja Koffe-Shops und Kaffee an jeder Ecke, will ich mal sagen, überall, wo was schließt, kommt ein neuer Koffe-Shop rein.
00:17:51: Wie sehr freut Sie das?
00:17:54: Ach Gott, ich finde das toll.
00:17:55: Wissen Sie, wir haben ein Riesenprivileg.
00:17:58: Wir haben keine Produkte oder Ware, wo man irgendwo in einem Vorstandsraum sitzt.
00:18:04: Und da wird diskutiert, dass man sagen muss, das will keiner mehr.
00:18:07: Jetzt müssen wir uns was einfallen lassen.
00:18:10: Bier will keiner mehr trinken, also muss Grapefrutsaft rein.
00:18:13: Das haben wir nicht, sondern es gibt immer Märkte und Menschen, die Kaffee konsumieren wollen, und zwar mehr.
00:18:19: Und es gibt immer irgendwas, was alle zehn Jahre daher kommt und ist Sexy macht und in einer Alamunde hält.
00:18:25: Und das ist für einen Konsum gut.
00:18:27: Über Jahrzehnte ist das wirklich beeindruckend.
00:18:31: Kaffee ist nicht ungesund, im Gegenteil.
00:18:33: Kaffee ist gesund.
00:18:33: Kaffee bringt sie nicht um.
00:18:35: Kaffee ist ein bezahlbarer Luxus, wenn man so will.
00:18:38: Ist eine Pause.
00:18:39: Ich werde nämlich in Corona in Hamburg machten als erstes die Friseure und die Koffe-Shops wieder auf.
00:18:45: Wir freuen uns total darüber.
00:18:48: Es ist interessant, es ist eine Diversität in Produkten.
00:18:51: Das eine nicht schmeckt, der kann was anderes haben.
00:18:54: Und es ist ein modernes Konsumgut einfach.
00:18:58: Und es gibt jedes Jahr Millionen von Menschen mehr, auf der wir die Kaffee konsumieren wollen, wenn er denn produziert wird.
00:19:05: Herr Neumann, wunderbar.
00:19:06: Das war's schon.
00:19:07: Ich danke vielmals fürs Gespräch, für die Einblicke.
00:19:10: Es hat ganz viel Spaß gemacht und ich werde meinen nächsten Kaffee vielleicht noch ein bisschen intensiver gedanklich genießen.
00:19:15: Danke fürs Gespräch.
00:19:16: Vielen
00:19:17: Dank, danke schön.
00:19:18: Dieser
00:19:19: Podcast ist eine Produktion
00:19:20: der Gute-Leute-Fabrik in Kooperation
00:19:22: mit Bakassen Meyer,
00:19:24: der Szene Hamburg, Aholradio
00:19:26: und dem Hamburg-Guide.
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